The Change

 

Nach vielen Jahren der Galeriearbeit am Gendarmenmarkt und der Galerie Auto & Art sind wir nun an variablen Plätzen in Berlin-City. Unsere Graphikpräsenz befindet sich dazu in in Berlin Reinickendorf. Wir veranstalten auch Lesungen und präsentieren Live Musik und Performance.

 

Bitte beachten sie auch unsere neue Webside

www.galerie-dinter.de

Hier werden sie informiert über unsere aktuellen Aktivitäten und zeigen Ihnen unser aktuelles Graphikprogramm.

 

 

 

Galerieleitung

 

Peter Michael Dinter

 

  • Diplom-Studium in Berlin, Kulturpolitik und Publizistik
  • Galerist / Art Consulting

 

 

 

 

Gedanken über den Kunst- und Galeriebetrieb

Eine Galerie ist mit einem Katalysator gleichzusetzen. Sie ist Katalysator zwischen dem Künstler, seiner Kunst und der Öffentlichkeit. Galerien sind dabei Unternehmen, die einen Gewinn erwirtschaften dürfen und sie sollen genauso dem Kontakt zwischen der zeitgenössischen Kunst und Publikum dienen. Sinngemäß befindet sich eine Galerie immer in der Nähe des Kunstwerkes. So führt der erste Schritt eines Werkes in die Galerie, wie in einer Art Geburt, wobei das Werk aus dem privaten Schutzbereich des Künstlerateliers in den öffentlichen Raum kultureller und gesellschaftlicher Bedingungen hinüber wechselt. Bei der Zusammenarbeit mit Künstlern beschränken sich Galerien in der Regel auf eine bestimmte Gruppe, die das Programm der Galerie bestimmt, und der Verkauf von Kunstwerken ist nur ein Tätigkeitsbereich einer Galerie. Mindestens genauso wichtig ist die persönliche Betreung der Künstler. Zu dieser vielschichtigen Arbeit gehört auch die Karriereplanung und die Vertretung des Künstlers gegenüber dem Kunsthandel, den Sammlern, den Museen und der Presse.

Wie alle Unternehmen benötigt auch eine Galerie, neben der Liebe zur Kunst und einem feinen Gespür für den Markt, ein Ziel und eine Strategie. Sie braucht die richtigen, mal auch ungeliebte Auswahlkriterien, entstanden und  gewachsen aus einem großen kulturellen Fundus, auch um sicherzustellen, das hochwertige Kunst im Fokus bleibt. Contenance und Ausdauer bei einer erfolgreichen Vermarktung von zeitgenössischer Kunst sind genauso wichtig wie ein enger Kontakt zu den Künstlern, den Sammlern, zu anderen Galerien und Messeveranstaltern.

 

Von spekulativen Geschäften in der Kunstbranche hält die Galerie nichts. Kunst soll gefördert werden und nicht durch finanzielle Blockaden und Irrtümer lahm gelegt werden. Vielmehr erscheint uns der Faktor Zeit sehr wichtig und Zeit spielt für die Kunst eine große Rolle. Nicht nur die Zeit, die benötigt wird, um ein Kunstwerk zu schaffen, auch nicht die meist lange Zeitspanne zwischen der Herstellung des Kunstwerks und seiner Akzeptanz am Kunstmarkt. Eben auch die Zeit, die nötig ist, um ein Kunstwerk anzusehen und zu verstehen. Zeit sagen wir gerne, sie nicht zu haben, dann müssen wir sie uns nehmen. Selbst jene, die professionell mit Kunst zu tun haben, rasen oft mit Hochgeschwindigkeit durch Ausstellungen und Museen. Fast scheint es, als wären wir durch Tausende von Bildern, aus Werbung und den Medien bereits völlig abgestumpft. Was die Kunst von uns fordert, ist freilich nicht mehr und nicht weniger, als die Flut an Bildern, die täglich auf uns einstürmt, für ein paar Augenblicke an zu halten und stehen zu bleiben. Innezuhalten, sich den Bildern zuzuwenden, die zumeist sehr langsam entstanden sind. Bilder langsam anzusehen, ganz gegen das Tempo der Zeit, ganz gegen die Aufforderung zu Eile und Betriebsamkeit - genau diese Einkehr und Besinnung braucht gute Kunst.

Wir brauchen Bilder, denn wir denken in Bildern. Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse prägen sich uns in Form in Bildern ein. Wenn es so nicht stattfindet - dann gehen die Zusammenhänge und Verbindungen verloren und vergessen. Wir brauchen Bilder, um uns über uns selbst und die Menschen in unserer Zeit ein Bild zu machen. Um die Zusammenhänge, letztlich uns selbst, zu verstehen. Kunst, sagen wir einmal gute Kunst, soll uns dabei Orientierung geben.